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Fairey Gannet AUT.18
 
 

Aus dem 2. Weltkrieg ging Österreich als wieder eigenständiger und vor allem ungeteilter Staat hervor. Dies auch deshalb, weil man sich zur Neutralität zwischen den beiden großen Machtblöcken in Ost und West verpflichtet hatte. Um diese Neutralität zu verteidigen, wurden in Österreich auch recht früh wieder eigene Streitkräfte aufgestellt, darunter auch fliegende Verbände.
 
Aufgrund der geographischen Gegebenheiten verfügte Österreich über umfangreiche Seegrenzen sowohl zu NATO-Staaten, als auch zu Staaten, die dem Warschauer Pakt angehörten. Auch diese Seegrenzen galt es natürlich zu schützen. Dem an sich sehr kulturbeflissenen Österreicher war allein schon der Gedanke ein Graus, ein deutscher Möchtegern-Günter Prien könnte die Bregenzer Seefestspiele im wahrsten Sinne des Wortes torpedieren.
 
Deshalb hielt man schon Anfang der 1950er Jahre Ausschau nach einem geeigneten Seeüberwachungsflugzeug. Fündig wurde man dabei in Großbritannien, bei der Firma Fairey Aviation. Die hatte mit der Gannet ein Seeüberwachungs- und U-Jagdflugzeug für die Royal Navy auf den Reißbrettern. Mit den Briten war man sich schnell einig, und so wurden fünf Gannets der speziell für Österreich angepassten Version AUT.18 beschafft.
 
Um das Preis-Leistungs-Verhältnis zu verbessern, waren die Maschinen für Österreich echte Mehrzweck-Flugzeuge. Im Bombenschacht konnte alternativ zu Bomben oder Torpedos mittels einzigartiger Container bis zu 2 t Fracht befördert werden. Für das mittlere Cockpit gab es eine Schnellwechsel-Einrichtung, die es erlaubte, entweder eine Beobachterposition für Seeüberwachungseinsätze, ein Fluglehrer-Cockpit, einen Instruktor-Arbeitsplatz für die Ausbildung des Radar-Beobachters oder zusätzlichen Frachtraum zu installieren. Dies schlug sich in der Typenbezeichnung AUT (Anti-submarine, Utility, Trainer) nieder. Äußeres Merkmal gegenüber den üblichen AS Versionen war die fehlende HF-Antenne sowie der verstärkte Rahmen des hinteren Cockpits, zum Schutz gegen Steinschlag im Gebirge.
 
 

 

Vor dem Start zum nächsten Einsatz
 
 
 

Die fünf Maschinen konnten bereits am 1. April 1953 beim Seeüberwachungsgeschwader in Dienst gestellt werden, aufgeteilt auf die Stützpunkte Eisenstadt und Bregenz. Ihren Wert bewiesen sie exakt ein Jahr später, als bei einer Patrouille über dem Neusiedler See ein von der ungarischen Seite her eindringendes UTO (Unbekanntes Tauchobjekt) geortet wurde. Nach dem Wurf einer Wasserbombe vor den Bug machte das Objekt kehrt und entfernte sich wieder Richtung Süden. Aus Ungarn verlautete später, dass in Sopron ein Badegast habe behandelt werden müssen, der sich beim Tauchen verirrt und aus unbekannten Gründen ein geplatztes Trommelfell zugezogen hatte.
 
Ungeachtet solch typischer Ostblock-Propaganda in Zeiten des Kalten Krieges wurde die Besatzung der beteiligten Gannet für diesen tapferen Einsatz ausgezeichnet mit dem Höchsten Habsburger Heimatschutzorden (HHH).
 

 

 
Übrigens: Heute ist der 1.April, auch wenn Ihr Kalender ein anderes Datum zeigt!

 
 

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Letzte Änderung: 01. April 2025
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